„Er war ein Held in einer Welt, die nicht normal war, ein Funken Licht in der Dunkelheit“, sagte David Etzioni, vorsitzendes Mitglied des Jüdischen Nationalfonds (KKL). „Zeit seines Lebens und in seinem Tod fungierte er als Vorbild für seine Schüler und marschierte mit ihnen bis zum bitteren Ende. Die Eingravierung ihrer Namen hier im Wald stellt einen weiteren Schritt in der Geschichte eines Volkes dar, das seiner Vergangenheit gedenkt und sie den kommenden Generationen weitergibt.“
Der „ha-Kedoshim“-Wald wurde 1951 in den Bergen Jerusalems durch den Jüdischen Nationalfond (KKL) und die Organisation B'nai B'rith gepflanzt. Auch Deutschland hat sich an den ersten Einpflanzungen des Waldes beteiligt. Im Wald sind 6 Millionen Bäume gepflanzt, zum Andenken an die Opfer des Holocausts. Dies ist einer der ersten Orte in Israel für das Andenken an die Opfer.
„Es ist nur natürlich, dass sich B'nai B'rith an den Einpflanzungen beteiligt. Die Mitglieder der Organisation waren unter den ersten Zielen der Nazis.“, sagte Alan Schneider, der Direktor des internationalen Zentrums von B'nai B'rith in Jerusalem.
Schneider hat Grußbotschaften von Vertretern aus Deutschland vorgelesen: Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Ralph Hofmann, Präsident der B'nai B'rith-Loge in Frankfurt. „Bein nimmt einen besonderen Platz in der Geschichte ein, und es ist wichtig, dass man in Israel seiner gedenkt.“, schrieb Schuster.
„Das Leben in Deutschland war für Juden niemals leicht, und die Probleme vor denen Kinder mit besonderen Bedürfnissen standen, kann man sich nur schwer vorstellen.“, schrieb Hofmann. „Sally und Rebeka ließen die Kinder nicht alleine gehen, sondern entschieden sich, sie auf der letzten Reise zu begleiten.“
Die Gedenkzeremonie wurde im Schatten der Corona-Epidemie abgehalten, unter strenger Beachtung der Anweisungen des Gesundheitsministeriums, der Beachtung von Abstand und dem Tragen von Masken. Shir Levin und Osher Beniso rührten das Publikum durch ihren Gesang.
Die Journalistin und Autorin Lihi Lapid, Mutter einer autistischen Tochter, hielt eine Rede im Namen von Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. „Wir werden die tiefe Todesangst und das Gefühl der Machtlosigkeit angesichts des Hasses und der Ungewissheit niemals verstehen können. Inmitten dieser Situation gab es einen Mann, der zum Zeitpunkt als alle sich um sich selbst und an ihre Familien kümmerten, diese Kinder als seine Verantwortung betrachtete. Man kann auch fortschreiten ohne zu marschieren, und ohne Worte träumen, und Sally Bein wusste das. Er bezahlte für diese Kinder mit seinem Leben und dem Leben seiner Frau und seiner Tochter.“
KKL-JNF restored the iconic Scroll of Fire Memorial and with the help of its Friends in Germany, made the site accessible to people with physical limitations.
Die Entdeckung der Geschichte von Sally Bein geschah aufgrund einer Forschung auf diesem Gebiet, die Roni Dotan angestellt hat. Er stellte mit Angehörigen der Schüler und des Personals des Pflegeheims Kontakt her. „Die Gedenkzeremonie heute hebt nicht nur die Geschichte des mutigen und aufopfernden Erziehers hervor, sondern auch die Notwendigkeit, dass eine solche Geschichte nicht in Vergessenheit geraten darf. Wir werden alles tun, um ihr Andenken zu bewahren.“
„Sally Bein und seine Frau waren ausgezeichnete Erzieher, aber unsere besten Erzieher sind die Kinder mit besonderen Bedürfnissen, deren Stimme nicht gehört wird.“, sagte Doron Almog, Generalmajor der Reserve, der heute als Vorsitzender des Rehabilitationsdorfes Aleh Negev Nahalat Eran fungiert. „Die Kinder lehren uns bescheiden zu bleiben und für einander Verantwortung zu tragen. Mein größter Lehrer war mein Sohn Eran, der bereits seit 13 Jahren nicht mehr unter uns ist.“
Shay Cucuy hat die Familien der Schüler aus dem Pflegeheim vertreten und seine persönliche Geschichte erzählt. Über seine Mutter, die niemals von ihrem Bruder redete, dem Kind mit besonderen Bedürfnissen. „Ich habe eine wunderbare und rührende Geschichte entdeckt, die ich nicht kannte.“, sagte er.
Anat Zakay ist die Mutter eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen, und der Bruder ihres Großvaters war unter den Kindern des Pflegeheims. „Es ist mir wichtig heute hier zu sein, für meinen Großvater, für meinen Sohn Boaz und für alle Kinder der Welt, die unser Leben bereichern.“
Ami Raz, Vertreter der Organisation AKIM für Kinder mit geistiger Behinderung, nahm auf den pädagogischen Ansatz von Bein Bezug: „Abgesehen von seinem Mut und seiner Aufopferung, war er ein Pionier des therapeutischen Ansatzes, der in den Kindern vollständige Menschen sieht und sich ihre Integrierung in die Gesellschaft als Ziel setzt.“
Unter den Gästen der Zeremonie war auch der 84-jährige Ezra Alish, ein Angehöriger von Rebeka Bein. „Bei uns zu Hause sprach man nicht über Sally und Rebeka, und überhaupt hat man den Holocaust auch nicht häufig erwähnt. Es zerreißt einem das Herz heute hier her zu kommen und ihre Geschichte zu hören.“
Die im Felsen eingravierten Namen sind von großer Bedeutung, aber noch wichtiger ist es dieses Erbe der jungen Generation weiterzugeben. David Etzioni, vorsitzendes Mitglied des Jüdischen Nationalfonds, fasste zusammen: „Wir werden den Wald weiterhin in einen Ort des pädagogischen Wissens über den Holocaust umwandeln – mit vielen Aktivitäten und technologischen Mitteln – und wir werden ihn Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen zugänglich machen. Es ist unsere menschliche Pflicht der Opfer des Holocausts zu gedenken. Aufgrund des Verdienstes von ihnen und von Helden wie Sally Bein sind wir es würdig heute in unserem Staat zu stehen.“