Pfalz Forest (German)

13 March 2019
“Ich persönlich habe keinerlei Zweifel daran, dass die Juden Israel brauchen, abgesehen von der Tatsache, dass sie jedes Recht auf das Land haben.”
- Pastorin Christine Dietrich
Mittwoch, 27. Februar 2019: Mitglieder der Unterstützungsmission Israels aus dem Gebiet der Pfalz in Deutschland trafen am Standort der Sponsorenehrung für den Wald der deutschen Bundesländer ein, um einen neuen Hain im Negev einzuweihen.

Das stürmische, nasse und nebelige Winterwetter hinderte die 14 Personen umfassende Delegation zur Unterstützung Israels aus Deutschland nicht daran, die Tafel bei der Zeremonie ihrer Enthüllung im Namen des Pfälzer Hains zu halten, der sich in der Nähe von Lahavim im Negev befindet.

Die Teilnehmer der Mission, zu denen eine Anzahl von Lokalpolitikern gehörte, vertraten fünf Städte in der Pfalz (Rheinland-Pfalz), in denen die Zuwendungen für den neuen Hain gesammelt wurden , nämlich Edenkoben, Hassloch, Ludwigshafen, Mutterstadt und Neustadt an der Weinstraße.

Judith Perl-Strasser, die Direktorin der Abteilung für deutschsprachige Länder bei KKL- JNF, hieß die Gruppe willkommen und erzählte den Teilnehmern, sie fühle sich geehrt, ihre Gastgeberin am Standort der Sponsorenehrung für den Wald der deutschen Bundesländer zu sein.

“Ihre Anwesenheit hier kann nicht als selbstverständlich erachtet werden, wenn wir in Betracht ziehen, was in der Vergangenheit geschehen ist. Ihr Besuch ist ein Ausdruck der blühenden Beziehungen, die sich zwischen Israel und Deutschland entwickelt haben. Diese Beziehungen bestehen nicht allein auf politischer Ebene, sondern auch auf dem zwischenmenschlichen Niveau. Wir danken Ihnen für diese Freundschaft und für Ihre Unterstützung. Zudem muss ich hinzufügen, dass neben der Einweihung des Hains dieser Tag heute auch persönlich für mich von Bedeutung ist, denn vor genau 25 Jahren kam ich aus Deutschland, um in Israel zu leben.“ Judys letzte Anmerkung wurde mit lautem Applaus empfangen.

Die Delegation der Besucher wurde geführt von Pastorin Christine Dietrich, der treibenden Kraft hinter der Schaffung des neuen Hains und Initiatorin der Reise nach Israel. Dietrich, die eine überzeugte Befürworterin Israels ist und sich selbst einfach als „Zionistin“ beschreibt antwortete im Namen der Besucher:

“Als Christen wissen wir aus unserer Bibel, dass das Land Israel den Juden gegeben wurde, und als Deutsche sind wir uns dessen bewusst, dass wir eine moralische Pflicht haben, die Juden in Ihrem Land zu unterstützen. Ich möchte unseren neuen Hain den Opfern des Holocaust widmen. Diese Tragödie darf nie vergessen werden. Ich glaube aus ganzem Herzen, dass Israel das Land der Juden ist, und dass wir die Pflicht haben, Israel zu unterstützen. Wir sind in Schulen und Kirchen aktiv, um das Bewusstsein hinsichtlich des Holocaust wach zu halten. Wir haben vor, immer mehr Schulkinder in dieses Land zu bringen, um das Wunder des modernen Israel selbst zu erleben und Yad Vashem zu besuchen. Unsere Arbeit hat gerade erst begonnen.”

Tal Kaizman von JNF-KKL Deutschland übersetzte die bewegenden Worte für diejenigen Zuhörer, die nicht Deutsch sprachen.

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Hassloch, Tobias Meyer, hielt die Eröffnungsrede:
“Unsere Eltern und Großeltern hinterließen uns Deutschen ein schwerwiegendes Erbe. Wir müssen die Vergangenheit akzeptieren und daraus für die Zukunft lernen. Wir müssen wachsam werden, wenn Menschen aus religiösen oder ideologischen Gründen verfolgt werden. Wir tragen eine besondere Verantwortung für die Sicherheit und Kontinuität des Staates Israel, und wir müssen denjenigen die Stirn bieten, die Israel vernichten wollen.”

Dann traten Mitglieder der Delegation auf die Bühne, um die Namen der Juden vorzutragen, die vor dem Holocaust in ihrer jeweiligen Heimatstadt gewohnt und nicht überlebt hatten. Vor der Reise hatte jeder Teilnehmer die Aufzeichnungen seiner Stadt erforscht, um die jeweilige Liste zu erstellen. Sie führten an, es sei wichtig für sie gewesen, jeden einzelnen Namen zu finden. Die Namen wurden nacheinander vorgelesen, gefolgt von einer Beschreibung des Schicksals der jeweiligen Person, wie zum Beispiel etwa „in Auschwitz umgekommen“ oder „auf der Straße ermordet“, oder „unbekannt“. Aus den Namen ging hervor, dass in zahlreichen Fällen ganze Großfamilien ermordet wurden. Die Verlesung der Namen war für einige der Teilnehmer deutlich traumatisch.

Nach der Aufzählung der Namen legten die Mitglieder der Gruppe eine Schweigeminute ein.

Dann enthüllten Christine Dietrich und Tobias Meyer die Spendertafel zum Andenken an die Einweihung des ersten Teils des Pfälzer Hains.

Judith Perl-Strasser überreichte Christine Dietrich ein Zertifikat des Pfälzer Hains. Zudem übergab sie jedem Mitglied der Delegation einen Schlüsselring mit den drei Farben von KKL-JNF, als Erinnerung an ihre Verbindung zu KKL-JNF.

Am Ende der Zeremonie erzählte Pastorin Dietrich vor der Abreise von ihrer Fahrt, die sie 2014 in die östliche Ukraine unternommen hatte, wo sie Zeugin wurde, wie Juden durch antisemitische Banden von Gefahr und Tod bedroht wurden. „Es gab kein einziges Land auf der Welt, das zustimmte, diese ukrainischen Juden aufzunehmen, außer Israel – weder Frankreich, noch England und auch nicht Deutschland. Israel übernahm Verantwortung und brachte sie in Sicherheit. Das ist 5 Jahre her, und es erinnerte mich an Europa, wie es in den 1940er Jahren war. Ich hege keinerlei Zweifel, dass die Juden Israel brauchen, abgesehen von der Tatsache, dass sie jedes Anrecht auf dieses Land haben.“