Germany Tzamid (German)

Kinder mit besonderen Bedürfnissen pflanzen Bäume wie alle anderen

Schüler und Schülerinnen mit besonderen Bedürfnissen aus verschiedenen Einrichtungen in Jerusalem machten sich auf den Weg in die Stadt für einen Tag der Baumpflanzung im Viertel von Neve Yaacov. Zu dem Ereignis, das unter der Schirmherrschaft der Freunde von KKL in Deutschland stattfand, fanden sich etwa 120 Teilnehmer ein, darunter Schüler und Schülerinnen mit körperlichen Behinderungen, Autismus, Blindheit sowie mit geistigen und entwicklungsmäßigen Störungen.

„Es ist wichtig für uns, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen das machen, was andere Kinder auch tun, und was eignet sich besser im Umfeld von Tu Bishvat, als Bäume zu pflanzen?“ hob Hila Zvi hervor, Leiterin der Abteilung für besondere Bedürfnisse („Zamid“) bei der Jerusalemer Stadtverwaltung. „Die Schüler und Schülerinnen haben sehr viel Spaß durch die Verbindung zu Natur und Erde, und zudem ist hier auch durch den an Gemeinde und Umwelt geleisteten Beitrag ein erzieherischer Wert vorhanden, der die Liebe zum Land stärkt. Wenn die Kinder etwas von sich geben, erleben sie ein Gefühl der Zufriedenheit und erfahren eine Aufwertung ihres Selbstwertgefühls.“

Die Abteilung „Zamid“ zeichnet in Jerusalem für den Bereich Kultur, Freizeit und Erziehung auf nicht-formaler Ebene für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit besonderen Bedürfnissen verantwortlich und arbeitet darauf hin, diese Bevölkerungsgruppen in alle Bereiche der Aktivitäten gemeinsam mit dem Rest der Bevölkerung mit einzubeziehen.

Der Tag wurde von Dudi Ashkenazi organisiert, dem Direktor der Abteilung für Unterweisung und erzieherische Aktivitäten des Erziehungsreferats bei KKL, welche die Aktionen mit den Kindern von Zamid bereits seit 20 Jahren leitet. „Den Kindern wird eine Gelegenheit gegebene, in die Natur und in die Stadt zu kommen“, sagte er. „Wir veranstalten im Verlauf des Jahres eine Vielzahl von Aktivitäten in den Wäldern von KKL, und das nicht nur im Umfeld von Tu Bishvat. Man sieht in den Augen der Kinder, welch schöne Erfahrungen sie machen, und das füllt mich mit Energie. Jedes Mal entdecke ich aufs Neue, dass diese Kinder die gleichen Fähigkeiten haben, wie jedes andere Kind auch.“

Shamai Kenan, Mitglied des Direktoriums von KKL und ebenso Mitglied des erzieherischen Beirats der Organisation, berichtete den Schülern und Schülerinnen über die Tätigkeit von KKL, von der Anpflanzung von Bäumen, den Bau von Reservoiren und von der Entwicklung des Landes und fügte hinzu: „Für mich ist das Fest der Anpflanzungen mit den Kindern von Zamid eine äußerst wichtige Aufgabe. Ihr demonstriert heute, was die Liebe zum Land bedeutet.“

Der Tag begann mit sogenannten „Stationsspielen“, und durch diese Erlebnisaktivität lernten die Kinder das Land, seine Geschichte, sein Kulturerbe sowie den Beitrag von KKL zu seiner Entwicklung kennen. Sie bestimmten Standorte auf einer riesigen Landkarte des Landes Israel, warfen Bälle auf einen Fallschirm mit Bildern von zentralen Orten im Staat, beantworteten Rätsel beim Spiel mit Leitern und Springseilen und sahen sich die Demonstration eines Feuerwehrwagens von KKL an.

„Es hat Spaß gemacht an den Stationen“, meinte die 14-jährige Keren aus der Ben Yehuda Schule. „Wir haben viel über das Land Israel gelernt, wir haben die Farben von KKL kennengelernt und was sie bedeuten: Grün – Wald, Blau – Wasser, und Braun – Schlamm.“ Die Erde war tatsächlich etwas schlammig aufgrund des segensreichen Niederschlags, der in der Nacht gefallen war, so dass die Definition von Keren auf das Genaueste zutraf.

„Es ist schön, aus der Schule herauszukommen, anstatt einfach nur einen normalen Schultag zu verbringen“, fügte der 15-jährige Bar hinzu, der auch an der Ben Yehuda Schule lernt.

Den Worten von Rivky Pollak zufolge, Erzieherin und soziale Koordinatorin an der Ben Yehuda Schule, bot dieser besondere Tag den Schülern und Schülerinnen die Gelegenheit für einen Ausflug, um die Natur zu erleben, etwas, was nicht immer allen Familien möglich ist. „Sie sind Kinder wie alle anderen Kinder auch, und sie haben Freude an denselben Dingen. Es gefällt ihnen, verschiedene Leute kennenzulernen, und heute entsteht eine etwas andere Interaktion zwischen ihnen, als im Rahmen des Unterrichts an der Schule. Aber am wichtigsten ist, dass es einfach Spaß macht.“

Menuch Trop, Direktorin der Blindenschule, erklärte, dass dieser Tag es den Schülern und Schülerinnen ermöglicht, ihre Verbundenheit mit dem Land zu stärken, durch Anfassen, durch Gerüche und durch Laute. „Alle Kinder machen sich zu Tu Bishvat überall im Land auf den Weg zu Baumpflanzungen, und wir unterscheiden uns da nicht“, sagte sie. „Wir verbinden uns heute mit dem Land, seinem Erbe und seiner Kultur. Wir sind nicht nur gekommen, um die schöne grüne Landschaft zu genießen, sondern leisten einen Beitrag zur Gemeinde und zur Umwelt, und wir pflanzen mit eigenen Händen.“

Nach den Aktivitäten an den verschiedenen Stationen sangen und tanzten die Kinder zusammen. Zum Abschluss des Tages machten sich alle auf, um Sträucher und Kräuter in einem kleinen Hain zu pflanzen, in der Nähe des Beckens, das die Nachbarschaft mit Wasser versorgt. Sie scheuten sich nicht, über den schlammigen Boden zu laufen (die Wahrheit ist, dass einige Lehrerinnen zögerten, sich aber überwinden konnten). Erzieher und Kinder pflanzten die Setzlinge eigenhändig im Boden, Hände und Schuhe am Ende voller Schlamm, und auch das war ein Teil des Erlebnisses und gehörte dazu.

„Es macht Freude, Zeit mit den Freunden zu verbringen, zu spielen und gemeinsam Spaß zu haben, und vor allem, Setzling zu einzupflanzen“, fasste der 16-jährige Yoel von der Beit Rachel Strauss Schule zusammen. „Ich möchte mich bei den Spendern in Deutschland bedanken, mit deren Hilfe wir heute die Schule verlassen und etwas anderes tun konnten als sonst.