Dietmar Bartsch, Mitglied des Deutschen Bundestages, traf in Israel zu einem Solidaritätsbesuch anlässlich des 70. Jahrestages der Staatsgründung ein. Er und seine Delegation gaben sich nicht allein mit Gesprächen mit Amtsträgern in Jerusalem zufrieden, sondern machten sich zudem auf, um das Land, seine Landschaften und seine Menschen kennenzulernen und nahmen an sicherheitstechnischen Anpflanzungen im Kibbuz Sufa im Landstrich Schalom an der Grenze zum Gazastreifen teil.
Zu den besonderen Aktionen, die KKL in der letzten Zeit durchführt, gehören die sicherheitsbedingten Anpflanzungen im Kibbuz Sufa. „Wir freuen uns, die Gelegenheit zu haben, einen kleinen konkreten Beitrag zum Aufbau Israels zu leisten, der dem Gedeihen des Landes und die Wahrung seiner Sicherheit dient“, sagte Dietmar Bartsch. „Es ist sehr beeindruckend, etwas über die Aktivitäten von KKL zum Wohle der Menschen und der Umwelt zu erfahren.“
Die aus Sicherheitsgründen erfolgenden Anpflanzungen entlang der Grenze zum Gazastreifen, die KKL mit der Unterstützung von Freunden überall auf der Welt vornimmt, stellen einen natürlichen Schutz gegen den Terror dar. Die Bäume verwehren denjenigen den Blick auf die Ortschaften und Straßen, die versuchen, Geschosse, Raketen und Mörserbomben auf die Bewohner abzufeuern.
KKL Deutschland übernahm vier Projekte von sicherheitsbedingten Anpflanzungen an der Grenze zum Gazastreifen – in der Gegend des Nahal Oz, in Nativ HaAssarah, an der Schnellstraße 232 und am Grenzübergang von Erez. An diesen Punkten wurden etwa 2000 Bäume gepflanzt, die den Anwohnern einen grünen Schutzwall bieten.
Bartsch, Vorsitzender der Fraktion der Linken im Bundestag, traf gemeinsam mit Thomas Westphal, Michael Schlick und Uwe Hobler in Israel ein.
Judith Perl-Strasser, Leiterin der Abteilung für deutschsprachige Länder von KKL, hob hervor: „Es ist uns wichtig, der Welt zu vermitteln, wie Israel das komplexe, vor ihm liegende Problem bewältigt. KKL bietet eine ökologische und ästhetische Sicherheitslösung und nicht nur den Bau von Bunkern und Betonmauern. Diese Bäume retten Leben – nicht weniger als das.“
Die Direktion von KKL wurde von Nisan Cialik vertreten, dem Vizepräsidenten, der meinte: „In der Vergangenheit war diese ganze Umgebung um uns eine öde Wüste. Dank des Einsatzes von KKL verwandelte sie sich in eine grüne und blühende Landschaft. Ich bin sicher, dass wir mit Deutschland auf zahlreichen Gebieten zusammenarbeiten können, darunter auch bei der Förderung des Umweltschutzes, ein Thema, das sowohl Ihnen als auch uns sehr am Herzen liegt - für die Zukunft unserer Kinder.“
Elisha Mizrahi, Vertreter der Öffentlichkeitsarbeit von KKL, berichtete den Gästen, dass in den vergangenen Wochen mehr als 1000 Dunam Waldgebiet und Tausende von Dunam an landwirtschaftlichen Anbauflächen durch den Terror mit brennenden Fackeldrachen abgebrannt sind, die aus dem Gazastreifen dorthin gelenkt werden. „Die Aufgabe von KKL besteht darin, den Bedürfnissen der Anwohner gerecht zu werden, darunter die Entwicklung von Ortschaften, die Förderung der Landwirtschaft und die Erschließung von Wasserressourcen“, führte Mizrahi aus.
Der Kibbuz Sufa wurde 1982 von Menschen ins Leben gerufen, die im Rahmen des Friedensvertrages mit Ägypten aus ihren Häusern auf der Sinai-Halbinsel evakuiert wurden. Die Ortschaft entstand in einer Entfernung von etwa einem Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen, und ihre Felder reichen bis direkt an den Grenzzaun. Dutzende von Mörsern wurden in den letzten Jahren auf den Kibbuz abgeschossen, und in zwei Fällen wurden Häuser durch einen direkten Einschlag beschädigt. Im Fall eines Beschusses haben die Bewohner 5 Sekunden Zeit, einen Schutzraum zu erreichen. KKL unterstützt die Menschen hier bei der Bewältigung der Situation, die das tägliche Leben an der Grenze erfordert; unter anderem asphaltierte KKL einen Sicherheitsweg zum Kibbuz mitten im Verlauf der Operation „Protective Edge“, und mit der Unterstützung der Freunde von KKL in Chile wurde für die Kinder hier auch ein Spielplatz eingerichtet.
„Normalerweise hören wir den Alarm ein paar Sekunden, nachdem wir die Explosion beim Aufschlag der Rakete gehört haben“, sagte Dani Kastenbaum, ein Bewohner des Ortes. „Die Bäume verbergen uns vor den Augen unserer Feinde auf der anderen Seite der Grenze und geben uns ein Gefühl der Sicherheit. Sie bieten uns nicht nur Schutz, sondern fügen auch viel Grün hinzu und spenden Schatten.“
„Es erwärmt das Herz, dass Menschen, die uns nicht kennen, aus einem anderen Land kommen und bereit sind, uns zu helfen“, meinte Noam Sagiv, der Sicherheitskoordinator im Kibbuz. „Wir fühlen, dass man versteht, mit was wir uns hier auseinandersetzen müssen und erkennt unser Recht an, hier zu leben.“
Deutschland gilt als einer der wichtigsten Partner Israels und zeigt konsequent Sorge um die Sicherheit seiner Bewohner, und dies in einer Zeit, in der Israel sich oft mit einer negativen öffentlichen Meinung in Europa konfrontiert sieht. Bartsch wurde vor etwa zwei Jahren zum Vorsitzenden seiner Bundestagsfraktion gewählt und folgt seither einer positiven Linie im Hinblick auf das Verhältnis zu Israel. Seinen ersten Besuch im Ausland machte er 2016 nach Israel, und diesmal ist er auf einen zweiten Besuch zurückgekehrt. Auf ihrer Plattform adoptierte die Partei einen Standpunkt, der einen Boykott gegen Israel ablehnt und sich aktiv gegen Antisemitismus einsetzt.
„In Europa herrscht ein Gefühl der Solidarität mit Israel“, sagte Bartsch. „Wir haben eine besondere Beziehung, ein Gefühl der Verantwortung und Verpflichtung. Das Existenzrecht Israels steht außer Zweifel, und auch nicht das Recht des Staates auf Sicherheit und darauf, sich zu schützen. Im Hinblick auf den Weg, der uns zum Frieden führt, gibt es bei uns verschiedene Meinungen, so wie das auch in Israel der Fall ist.“
Nach dem Ende der Ansprachen krempelten alle Delegierten die Ärmel hoch und machten sich daran, Bäume zu pflanzen. Am Abschluss der Arbeiten versprach Bartsch, wieder nach Israel zurückzukehren, um seinen Baum zu besuchen und zu sehen, wie er gewachsen sei. „Ich hoffe, hier einen großen und beeindruckenden Baum wiederzufinden, und an seiner Seite viele andere Bäume“, meinte er.