German Mission to Israel (German)

Besuch einer Delegation aus Deutschland zu Ehren des 70-jährigen Jubiläums der Staatsgründung Israels „Vom Pionier zum Profi-Winzer“

17 April 2018

Eine Delegation aus 22 Spendern und Freunden Israels und des KKL aus Deutschland sind zu einem Sonderbesuch zu Ehren des 70. Jubiläums des Staates in Israel eingetroffen. Die Delegation besucht Touristenstandorte mit Schwerpunkt auf Weingute in Israel und Projekte, die der KKL im gesamten Land errichtet hat. Im Rahmen des zehntägigen Besuchs wird der Roth-Wald eingeweiht, als Teil des Waldes der deutschen Bundesländer in Lahav im Negev – die großzügige Spende des Ehepaares Ingrid und Hans-Dieter Roth.

Die Delegation hat die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Staates mit Rundfahrten im gesamten Land unter dem Motto „Vom Pionierzum Profi-Winzer“ begangen. Ziel der Rundreise ist es, historische Stätten aus der Nähe kennen zu lernen und die Verbindung zu Israel zu stärken. Die auf eine Dauer von zehn Tagen ausgelegte Rundfahrt umfasst Besuche von Touristenorten, Projekten des KKL, und sechs Weinguten im ganzen Land. Am Vorabend des Unabhängigkeitstages werden die Delegationsmitglieder das KKL-Haus in Tel Aviv besuchen, in dem vor Ausrufung des Staates Israel die zwei wichtigsten Institutionen des jüdischen Gemeinwesens im Land untergebracht waren: der „Mo’etset Ha’Am“, der Rat des Volkes, das vorläufige Parlament, und die „Minhelet Ha’Am“, die Verwaltung des Volkes, die erste vorläufige Regierung. Zu den weiteren Orten, welche die Delegationsmitglieder besuchen werden, zählen die Golanhöhen, die Altstadt von Jerusalem, der Banias-Fluss, Zichron Ya’akov, Caesarea, die Gärtnerei an der Golani-Kreuzung, und der Wald Tsor’ah, wo sie an einer besonderen Zeremonie zur Anpflanzung von Bäumen teilnehmen werden.

Die Mission dieses Jahres wurde von Tal Kaizman geplant und geleitet, die für die Büros von KKL-JNF in Frankfurt und Düsseldorf bei der Betreuung von Spendern tätig ist. Die Mission zielt darauf ab, Spender zu inspirieren, Ideen und Unterstützung für weitere Projekte von KKL-JNF Deutschland zu entwickeln. Teilnehmer werden angeregt, ihre Ideen dem Gesandten von KKL-JNF in Deutschland, Johannes Guagnin, vorzulegen.

Unter den Mitgliedern der Delegation haben wir das Ehepaar Roth getroffen, Pensionäre aus Wiesbaden, Freunde Israels und des KKL. Mithilfe ihrer großzügigen Spenden wurden im gesamten Land mehrere Projekte errichtet, unter anderem: ein Wasserreservoir in Nachal Oz, der die Landwirte im Negev mit Wasser versorgt, ein Wachturm in Geva’ot Meitar, ein Picknickbereich im Jordan-Park, der Dado-Ausblickspunkt auf dem Gipfel des Tsfiyah-Berges westlich von Metula, von dem aus der Hermon-Berg, das Hula-Tal und der Südlibanon überblickt werden können, sowie das allerneueste Projekt: der Roth-Wald als Teil des Waldes der deutschen Bundesländer in Lahav im Negev.

Ingrid und Hans-Dieter Roth haben Israel zum ersten Mal im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen ihrer Geburtsstadt Wiesbaden und Kfar Saba sowie bei einem Vortrag eines Vertreters des KKL in der örtlichen Kirche kennengelernt.

Hans-Dieter Roth erläuterte: „Im Laufe meiner 27 Besuche in Israel war ich von den persönlichen Begegnungen berührt. Besonders berührt hat mich die Geschichte eines älteren Herrn, den wir im Gebiet von Tel Dan getroffen haben. Ein Überlebender des Holocaust, der mir erzählte, dass sein Leben dank eines deutschen Offiziers gerettet wurde, der ihn in einem Koffer aus dem Konzentrationslager nach Rumänien geschmuggelt hat, wo er sich bis zum Ende des Krieges bei einer ortsansässigen Familie versteckte. Seit 2004 spenden wir jährlich für die Entwicklung des Staates. Ich spüre eine Verpflichtung, dem Staat Israel zu spenden, der mir als Zuhause dient“.

Wir lernten auch Margarete Schwarz kennen, die in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union im Bereich der Landwirtschaft tätig ist. Für sie ist es der vierte Besuch in Israel. Sie erzählte uns, dass sie positiv überrascht ist von der Geschwindigkeit der Entwicklung des jungen Staates aus einem Brachland zu einem blühenden und grünen Land.

Dr. H.E. aus Düsseldorf, Rechtsanwältin, die in großem Umfang mit Tierschutzverbänden zusammenarbeitet, hat in Jerusalem Olivenbäume gespendet. Sie fügte hinzu: „Trotz der politischen Herausforderungen gelingt es Israel, als einziger demokratischer Staat im Nahen Osten zu bestehen und eine führende Position in den Bereichen Bereich Technologie und Umwelt einzunehmen. Für mich ist ein Beitrag für den Staat Israel die beste Geldanlage“.

Thomas Schriever, ein Förster aus Deutschland, besucht Israel zum dritten Mal und ist erstaunt über die modernen technologischen Methoden zur Behandlung von Pflanzen und Bäumen, die man seiner Ansicht nach zukünftig aufgrund der klimatischen Veränderungen auch in den europäischen Staaten wird anwenden müssen.

Einweihungszeremonie des Roth-Walds

Am letzten Sonntag (15. April) begann die Delegation ihre Rundfahrt im Wald der deutschen Bundesländer im Negev, wo die Zeremonie zur Einweihung des Roth-Waldes, einer Spende des Ehepaares Ingrid und Hans-Dieter Roth, stattfand. Die Zeremonie moderierte Judith Perl-Strasser von der europäischen Abteilung des KKL, die von der Geschichte des Ortes erzählte: „Die Baumpflanzungen im Lahav-Wald im Negev begannen Anfang der Fünfzigerjahre. Heute erstreckt sich der Wald über eine Fläche von 35 km² und umfasst etwa eine halbe Million Bäume. Anfang der Neunzigerjahre wurde der Wald der deutschen Bundesländer als Teil des Lahav-Waldes gewidmet, eine Initiative von Johannes Rau, einem Politiker der sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der auch deutscher Präsident und ein herausragender Freund des Staates Israel war. Heute erstrecken sich die Wälder der deutschen Bundesländer über eine Fläche von 9 km². Die Regenfälle in dieser Region betragen im Jahr zwischen 200 und 240 mm, eine gewaltige Herausforderung an die Pflege der Flora in der Region. Wir möchten dem Ehepaar Roth danken, das hier bescheiden mit uns sitzt. Sie spenden dem KKL seit vielen Jahren, wobei es in der aktuellen Lage in Europa Mut erfordert, den Staat Israel zu unterstützen“.

Keren Lehmann, Vertreterin des KKL in Deutschland, schrieb ein Lied zur Würdigung. „Im Jahr 2004 in Wiesbaden, nach dem Vortrag von Tzachi Ganor (Gesandter des KKL) klangen Worte wie „Wasser“ und „Wald“ in Ihnen nach. Im Jahr 2007 erfüllte sich der erste Traum des Ehepaars Roth – die Errichtung eines Wasserspeichers in Nachal Oz. Danach erfüllte sich, im Jahr 2011, in Geva’ot Meitar Traum Nummer 2. Die Bewohner fürchten die Brände im Sommer, also steht hier ein Wachturm, den sie gespendet haben. Der Jordanpark war das dritte Ziel, ein Freizeitort für Kajak-Fahrer und eine Taufstätte für Christen. Für Mahanayim spendete das Ehepaar Roth Sitzbänke, Tische und einen in vielen Farben ganzjährig blühenden Garten. Auf dem Tsfiyah-Berg in der Nähe von Metula wurde im Jahre 2016 Projekt Nummer 4 der Roths umgesetzt – ein Ausblickspunkt. Es ist schwer zu glauben, doch es sind bereits 14 Jahre vergangen und nun wird er eingeweiht: der Wald der Familie Roth“.

Hans-Dieter Roth sagte über den Wald: „Diese Zeremonie der Einweihung des Waldes berührt mich sehr. Vom ersten Moment an, an dem ich den ersten Vortrag des Vertreters der KKL in einer Kirche in Deutschland gehört habe, habe ich mich in Israel verliebt und war berührt von den besonderen Projekten des KKL. Unsere Spenden an den KKL bereichern unsere Seele und unseren Geist“.

Ingrid Roth meinte: „Vor einigen -zig Jahren war hier alles Steppe und Steine. Wir sind positiv erstaunt über die Geschwindigkeit der Veränderungen und Entwicklungen in Israel. Der KKL trägt großen und wichtigen Anteil an der Errichtung strategischer Projekte, unter anderem Wasserspeicher, Ausblickspunkte, und mehr“.

Zum Abschluss der berührenden Zeremonie wurde das Schild mit der Widmung für das Ehepaar Roth freigelegt und ihnen eine Anerkennungsurkunde für ihre Spende übergeben.

 

Besuch in Aleh Negev

In Aleh Negev, einem Dorf zur Rehabilitation von behinderten Kindern und Erwachsenen, wurde die Delegation von General a.D. Doron Almog, einem der Gründer des Dorfs, willkommen geheißen. Der Ort ist nach seinem Sohn Eran benannt, der an Autismus und schweren Hirnschädigung gelitten hat und im Jahr 2007 im Alter von 21 Jahren gestorben ist. „Das Projekt Aleh Negev ist Teil eines landesweiten Projekts, zu dem vier Zentren im ganzen Land mit hunderten Mitarbeitern und Freiwilligen aus der ganzen Welt zählen. Mein Sohn Eran hat nie gesprochen. Von ihm habe ich gelernt, was Menschenliebe ist, und es war mir wichtig, eine gute Welt für ihn zu schaffen, in der er bis zu seinem letzten Tag mit sehr viel Liebe leben konnte. Das Projekt Aleh wurde vor 30 Jahren in Bene Beraq gegründet aus der Überzeugung heraus, dass es auch für diese Kinder Hoffnung gibt. Heute leben im Zentrum Aleh Negev 148 Kinder im Pflegeheim und 80 Kinder, die zur Tagespflege herkommen“.

Im Laufe des Rundgangs besuchten die Delegationsmitglieder die besonderen Kindergärten, eine Schulstunde zu Berührung mit Hunden in den besonderen Klassen der Schule, die im Pflegekrankenhauses und im Kräuterpark eingerichtet ist, der mithilfe der Spenden der Freunde des KKL Deutschland errichtet wurde.

 

Weingut Yatir

Der Tag endete mit einem köstlichen Besuch im Weingut Yatir zu Füßen der Festung im jüdischen Tel Arad, das sich in der Nähe des Yatir-Waldes befindet. Der Wald erhebt sich auf etwa 600 m über den Meeresspiegel. Die Kelterei wurde im Jahre 2000 gegründet und die dort hergestellten Weine zählen zu den besten in Israel. Die Delegationsmitglieder genossen eine Kostprobe der besten Weine und eines Vortrags von Etti Edri, Beauftragte des Weingutes , und von Abed Abu Al Kaiman, dem Förster des KKL im Yatir-Wald.

Abed Abu Al Kaiman: „Der Yatir-Wald wurde in den sechziger Jahren auf Initiative von Mitarbeitern des KKL errichtet. Heute erstreckte sich über eine Fläche von etwa 40 km². Dies ist der größte von Menschenhand angelegte Wald in Israel“.

Etti Edri sagte: „Der Wald wurde so geplant, dass den Landwirten ermöglicht wird, Weinberge anzulegen. Die von uns errichtete Kelterei stützt sich auf einen Segen aus der Zeit der Schriften, die dazu aufruft, hungrigen Soldaten Wein zu schicken, sowie auf der Vision des KKL“.

Nach dem Besuch und der Proben der Weine des besonderen Weinbergs in Yatir schloss die Delegation den Tag gut gelaunt und in Erwartung der folgenden Tage ihres besonderen Besuchs in Israel ab.



 

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